Das Zeichnen erfordert Konzentration und Sehschärfe. In der Naturzeichnung schauen wir auf Licht und Schatten, während es uns in der Zeichnung des Menschen um den Ausdruck seiner Seele geht.

Emotionen kommen aus Körper, Seele und Geist. Diese drei Entitäten verflechten sich gegenseitig und schaffen ein instabiles Gleichgewicht. Der Mensch ist wie ein Tänzer auf dem Drahtseil, der immer auf die eine Seite und dann auf die andere fällt. Fällt er immer wieder auf die gleiche Seite, verliert er sein Gleichgewicht und damit seine Mitte.

Gegensätzliche Gefühle auszugleichen, Gleichgewicht im eigenen Ich zu suchen und gegensätzliche Pole zu durchdringen, ist für uns das Wichtigste, gleichzeitig aber auch das Schwierigste und Gefährlichste. Unsere Gefühle unterliegen dann dem historischen Wandel, zwischenmenschlichen Konflikten der Generation und dem Zeitgeist, in dem wir leben.